Bambus ist mehr als ein Gras

Emil Fischer aus Richterswil lebt mit seiner Familie in Ghana
und ist Initiator und treibende Kraft von BIDG

Verein 'Bamboo4Future'

Der Verein Bamboo4Future fördert Projekte zugunsten einer nachhaltigen, ökologischen und sozialverträglichen Land- und Forstwirtschaft.

Der Schweizer Verein Bamboo4Future fördert Projekte zugunsten einer nachhaltigen, ökologischen und sozialverträglichen Land- und Forstwirtschaft in Subsahara Afrika, vor allem in Ghana. Insbesondere will er durch den integrierten Anbau von hochwertigem Bambus einen Beitrag leisten zum Schutz von Umwelt und Klima sowie zur Verbesserung der Verdienstmöglichkeiten der lokalen Bevölkerung.

Mit einem Klick gelangen Sie zu einem kurzen Film über das Projekt.

RESILIENT BAMBOO AGROFORESTRY

Bamboo4Future unterstützt ein Projekt von Bamboo for Integrated Development Ghana (BIDG, www.bambooid.org), welches den Bauern in der Region Sekyere Afram Plains in Ghana,  bei der Umstellung auf Bamboo Agroforestry hilft. Hier werden horstbildende Bambusstauden mit anderen Nutzpflanzen „integriert“ angepflanzt. Ziel ist es, die im Projektgebiet vorherrschende Monokultur durch ein „resilientes“ Ökosystem abzulösen. Bambus wird zusammen mit komplementären Pflanzen angebaut. Der Boden wird dadurch regeneriert. Die Biodiversität wird gezielt gefördert, so dass ein widerstandsfähiges  System entsteht, welches gegenüber etwaigen Störungen resistenter ist. Bambus, seine Blätter und Wurzeln, tragen zur Humusbildung bei und schützen den Boden vor Erosion und speichern zudem das in der Regenzeit im Überfluss vorhandene Wasser für Dürreperioden. Mit Hilfe von Bambus und „Good Farming Practices“ werden Erträge und Einkommen steigern und die Lebensumstände der einheimischen Bevölkerung wesentlich verbessern. Da Bambus äusserst schnell wächst und in vielen Bereichen eine Alternative zu Holz darstellt, ist er überdies geeignet, den Klimawandel zu bremsen.

BIDG bietet Unterstützung und vermittelt Kenntnisse für den erfolgversprechenden Anbau jener Bambussorten, die hochwertige Culmi (Halme/Stämme) liefern, sowie für das Zusammenspiel mit komplementären Pflanzen. Ausserdem soll Wissen über die Verarbeitung und Vermarktung von Bambus zur Verfügung gestellt werden. Zu diesem Zweck werden folgende Massnahmen durchgeführt oder sind geplant:

  • Durchführung von Informationsveranstaltungen und Workshops.
  • Einrichtung einer Pflanzenschule (Nursery) vor Ort.
  • Bereitstellung von Bambussetzlingen.
  • Unterstützung bei der Anpflanzung und Pflege der Jungpflanzen.
  • Brunnenbau und Wasserreservoir zur Verbesserung der Wasserversorgung.

WARUM BAMBUS?

BAMBUS IST MEHR ALS EIN GRAS!

Im Gegensatz zu den in Mittel- und Nordeuropa verbreiteten Bambuspflanzen wachsen unter subtropischen und tropischen klimatischen Bedingungen horstbildende (nicht invasive) Bambussorten, die einen wertvollen Werkstoff liefern. Vor allem in China ist Bambus als „baumartige“ Nutzpflanze (botanisch allerdings ein Gras) ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Bambus wird jedoch vermehrt auch in anderen asiatischen Ländern sowie in Süd- und Mittelamerika angebaut und für vielfältige Zwecke verwendet. Auch in Ghana und anderen Teilen Afrikas sind die klimatischen Voraussetzungen und die erforderliche Bodenbeschaffenheit für das Gedeihen zahlreiche Bambussorten vorhanden.

Was sind die spezifischen Eigenschaften hochwertiger Bambussorten?

  • Bambus liefert einen schnell nachwachsenden Rohstoff, der sich durch eine ausserordenlich hohe Zugfestigkeit – vergleichbar mit Stahl – auszeichnet.
  • Bambus steht in Form der Culmi/Halme oder nach Verarbeitung (z. B. in Form von Fasern) für zahlreiche Einsatzmöglichkeiten zur Verfügung.
  • Bambus kann in vielen Bereichen Holz ersetzen und die klimaschädliche Abholzung wertvoller Wälder verhindern.
  • Bambus speichert im Vergleich zu Holzwäldern bis zu sechs Mal mehr CO2 (bis zu 50 Tonnen pro ha/Jahr) und bis zu 5000 Liter Wasser pro Staude.
  • Bambus trägt dank der vielen Blätter beträchtlich zur Humusbildung bei.
  • Es gibt Bambussorten, die horstbildend und nicht invasiv sind und deshalb zusammen mit anderen Pflanzen (d. h. integriert) angepflanzt werden können.

BAMBOO FOR INTEGRATED DEVELOPMENT GHANA (BIDG)

Bamboo for Integrated Development Ghana ist eine 2017 in Ghana gegründete gemeinnützige Vereinigung zur Förderung einer „Resilient Bamboo Agroforestry“. Gründer und Leiter von BIDG sind Emil Martey Fischer und Dr. Andrew Akwasi Oteng-Amoako. Weiter Informationen siehe unter www.bambooid.org

Emil Fischer ist Schweizer-Ghanaischer Doppelbürger und wuchs in der Nähe von Zürich auf. Auf Studienreisen und Workshops in China, Indien und Singapur eignete er sich umfassende Kenntnisse über Bambus-Anbau und -Verarbeitung an. 2015 war er Werkleiter der „Indobamboo Lestari“ in Bali und Wissens- und Technologiepartner für das Projekt „Model Capacity Building for Efficient and Sustainable Utilization of Bamboo Resources in Indonesia“. Seit 2016 lebt Emil Fischer mit seiner Familie in Accra in Ghana und leitet das NGO Projekt „Bamboo for Integrated Development Ghana“ (BIDG) welches von Bamboo4Future unterstützt wird.

Dr. Andrew Akwasi Oteng-Amoako war Chief Research Scientist beim Forestry Research Institute Ghana (FORIG). Er ist verantwortlich für bahnbrechende Forschungen über den Anbau von Bambus in Ghana und hat in 40 Jahren national und international umfangreiche Erfahrungen in der Holz- und Bambuswirtschaft erworben. Es war ihm immer ein spezielles Anliegen, junge Wissenschaftler für dieses Wissensgebiet zu begeistern. Dr. Andrew Akwasi Oteng-Amoako studierte von 1971 bis 1974 Holzwissenschaft und –Technik an der Universität Hamburg (Bachelor of Science) und anschliessend bis 1976 Forest Products Science an der Oregon State University, USA (Master of Science). 1983 schloss er seine Studien mit dem akademischen Grad eines Ph.D. in Wood Products Engineering an der State University of New York in Syracuse ab.

Wichtige Aufgaben erfüllen auch Kwabena Agyemang Akadwaa-Boadi (links; Research and Development Officer) und Emmanuel Nettey (rechts; Community Developer). Kwabena A. Akodwaa-Boadi besitzt einen Bachelor in Natural Resource Management und einen Master in Bio-Economy and Natural Resource Management. Seine Kenntnisse und Fähigkeiten sowie sein Engagement sind wesentlich für das Gelingen des Projektes. Emmanuel Nettey besitzt ebenfalls einen Bachelor-Abschluss. Er war früher als Lehrer tätig sowie fünf Jahre im Norden Ghanas für das Peace Corp im Einsatz. Seine ruhige und feinfühlige Art im Umgang mit Menschen ist sehr hilfreich bei der Zusammenarbeit mit den einheimischen Bauern .

HERAUSFORDERUNG

Zahlreiche Menschen in Subsahara Afrika leiden vermehrt an klimatischen Extremereignissen wie Dürreperioden oder Hochwasser sowie an unzureichendem Zugang zu sauberem Trinkwasser, übermässigem Einsatz von Pestiziden und mangelhafter Ernährung und Hygiene.

Weil die Bevölkerung stark zunimmt, haben dort viele trotz Wirtschaftswachstum kein Auskommen und keine Perspektive. Junge Menschen verlassen ihre Heimat unter grossen Risiken.

Sekyere Afram Plains ist eine Region in Ghana (Westafrika) in der Nähe des Ortes Agogo. Das Gebiet ist weder durch befestigte Strassen erschlossen noch sind Elektrizität und eine Wasserversorgung vorhanden. Die Siedler besitzen keine Eigentumsrechte an Grund und Boden und leben hauptsächlich vom Maisanbau auf brandgerodeten Flächen. Aufgrund ausgelaugter Böden gehen die Erträge zurück, und überdies machen neu „eingewanderte“ Schädlinge, gegen die noch keine Schutzmassnahmen gefunden sind, den Bauern zu schaffen. Wenn keine Besserung eintritt, werden die Menschen in Scharen ihre Heimat verlassen. Bambus kann einen wertvollen Beitrag dazu leisten, diese Probleme zu lösen. Aus diesem Grund unterstützt der Verein Bamboo4Future ein vielversprechendes Projekt in dieser Region.

Bambus-Setzlinge in der ‚Nursery’

Möchten Sie dieses nachhaltige Projekt, von dem Menschen und Natur gleichermassen profitieren, unterstützen?

+41 (0)44 380 38 70, Email

VEREIN Bamboo4Future

Der Verein Bamboo4Future wurde 2017 in Zürich gegründet und fördert Projekte zugunsten einer nachhaltigen, ökologischen und sozialverträglichen Land- und Forstwirtschaft in Subsahara Afrika. Er will einen Beitrag zum Schutz von Umwelt und Klima und zur Verbesserung der Verdienstmöglichkeiten der lokalen Bevölkerung leisten. Insbesondere unterstützt der Verein alle Bemühungen zum Anbau von hochwertigem Bambus und dessen Weiterverarbeitung zu umweltfreundlichen Erzeugnissen, wie es beispielsweise das oben beschriebene Projekt der NGO „Bamboo for Integrated Development Ghana“ (BIDG) bezweckt.

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Einzelmitglied 50 Fr. pro Jahr

Gönnermitglied 100 Fr. pro Jahr

Bankverbindung Bamboo4Future:

Zürcher Kantonalbank, 8010 Zürich   I   IBAN CH26 0070 0110 0069 7182 4   I   Spenden sind steuerbegünstigt

Bamboo4Future, Höschgasse 64, 8008 Zürich | +41 (0)44 380 38 70 | info(at)bamboo4future.org

Vorstand: Thomas Krayer I Marianna Krayer I Pascal Schnüriger I Florian Bachmann I Chrigi Lüssi